Pastoralraum Dünnernthal

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Sakraler Tanz hilft den Ärmsten in Kalkutta

Jesuitenpater Saju George verbindet christliches Priestersein mit klassischem indischem Tanz aus der hinduistischen Tradition. In Kalkutta führt er eine Tanzschule für Kinder und Jugendliche aus verarmten Familien, gibt ihnen eine Perspektive und legt die Basis für konkrete Erwerbsmöglichkeiten. Am 7. März tanzt der indische Jesuit in der Kirche Aedermannsdorf zu Ehren Gottes und gestaltet den Gottesdienst mit.

Tanz gegen Armut: Das ist die Losung von Pater Saju George, der nahe Kalkutta ein Bildungszentrum betreibt. Der Jesuit ist ausgebildeter Tänzer, hat in indischem Tempeltanz gar promoviert und bringt in seinem Zentrum Kalahrdaya Kindern und Erwachsenen den klassischen indischen Tanz bei. Das Zentrum steht den Ärmsten offen – Kastenlosen und Dalits, Nachfahren der indischen Ureinwohner, die in diesen sumpfigen Landstrich südlich der 14-Millionrnstadt Kalkutta verdrängt wurden.

Pater Saju und sein Team schulen die Menschen auch in Englisch, Mathematik, Gesundheitskunde, Musik und Malerei.  «Wir wollen ihr Selbstbewusstsein stärken, sie stolz machen auf ihre Kultur und sie befähigen, ihre beruflichen Chancen zu verbessern», sagt der aus Kerala stammende Jesuit. Die Kurse im Zentrum Kalahrdaya werden wöchentlich dreimal angeboten und von rund 100 Kindern und Jugendlichen aus der Umgebung besucht. Zudem gibt es für die Begabten einen Diplomkurs in Tanz, Musik, Malen und Englisch.

Die Menschen, die ins Zentrum kommen, sind zur Hälfte Christen und Hindus. In der Region wird die Göttin Shakti sehr verehrt, was die Stellung der Frau stärkt. Das merkt auch Pater Saju: Sein Zentrum wird von erfreulich vielen Mädchen und Frauen aufgesucht. Die Region hat kein Krankenhaus. Seit kurzem gibt es im Zentrum Kalahrdaya nun auch zwei Menzinger Schwestern, Angehörige einer franziskanischen Schweizer Ordensgemeinschaft, die einfache Behandlungen durchführen könnnen.  

Das Zentrum besteht seit 20 Jahren und konnte zahlreichen Menschen aus verarmten Familien eine Perspektive geben: Tanzvorführungen an sakralen und gesellschaftlichen Feiern sind gefragt, und Tänzerinnen und Tänzer, die meist in Gruppen auftreten, werden entsprechend entlöhnt. Nun möchte Pater Saju einen Schritt weitergehen. Die Raumverhältnisse werden zunehmend prekär, ein neues, vierstöckiges Haus ist im Bau. «Meine Vision ist es, dass unsere Kurse dereinst 500 Menschen zugutekommen», sagt Pater Saju. Die dazugehörige kleine Kirche konnte der Jesuit bereits einweihen.  


Gottesdienst mit Jesuit und Tänzer Pater Saju George SJ, Sa 7.3.2020, 17 Uhr, kath. Kirche Aedermannsdorf/ Kanton Solothurn, anschliessend Begegnung im Pfarreisaal


Pater Saju ist am So 31.5.2020 auch im Fernsehen zu sehen: Ab 10 Uhr überträgt SRF1 den Pfingstgottesdienst mit dem tanzenden Jesuiten in der kath. Kirche Rotmonten/ St. Gallen

Spenden für das Bildungszentrum Kalahrdaya von Jesuitenpater Saju George:
Stiftung Jesuiten weltweit
Hirschengraben 74
8001 Zürich
IBAN: CH51 0900 0000 8922 2200 9

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